
Lug und Trug und Bevormundung
1. finde ich es lächerlich, hier mit Korinthenkackerei Energiesparen erzwingen zu wollen, wenn jeder Bonze und Nicht-Bonze mit dem Privatjet oder -Flugzeug nach Belieben Kerosin verschleudern darf, und Urlaubsbomber und sonstiger Flugverkehr, nicht zuletzt auch militärischer, nicht eingeschränkt werden.
2. finde ich es lächerlich, hier mit Korinthenkackerei erzwingen zu wollen, daß angeblich etwas für die Umwelt getan wird, beispielsweise für sauberere Luft, wenn mit alljährlicher Silvesterknallerei und unzähligen Feuerwerken bei öffentlichen Veranstaltungen in kürzester Zeit ein -zigtausendfaches Mehr an Dreck verschleudert werden darf.
3. finde ich die anvisierte Einsparung an Stromkosten (angeblich durchschnittlich 50 EUR pro Jahr) absolut lächerlich, wenn man erwarten kann, daß im Gegenzug die Stromkosten sowieso weiter sukzessive erhöht werden.
4. finde ich es gefährlich, sogenannte Energiesparlampen als die bessere Alternative verkaufen zu wollen, wenn einem der gesunde Menschenverstand sagt, daß vermutlich 95 % aller ausrangierten "Energiesparlampen", die ja dann Sondermüll sind, im normalen Hausmüll landen werden.
5. finde ich es ungeheuerlich, daß man sich als mündiger Bürger jetzt schon vorschreiben lassen muß, was für eine Lichtquelle man sich zu Hause in die Fassungen seiner Lampen schrauben darf und welche nicht.
Zum erzwungenen Verschwinden der Glühbirne folgt hier ist eine Übersicht aus der WELT ONLINE Wirtschaft vom 16. August 2009:
Chronologie: Wie die EU die Glühbirne verbot
Das Glühbirnenverbot in der Europäischen Union (EU) tritt ab 1. September schrittweise in Kraft.
So kam es zu dem Verbot:
August 2003
Die Europäische Kommission schlägt eine Direktive „Öko-Design" vor. Ziel ist es, in der EU den Energieverbrauch aller mit Strom betriebenen Geräte zu verringern.
April 2005
Das EU-Parlament und der Rat der Staats- und Regierungschefs setzen für die Anwendung der „Öko-Design"-Richtlinie ein unabhängiges Gremium ein, das die Produkte prüft. Dafür wird das so genannte Komitologieverfahren vereinbart, was noch für Ärger sorgen soll.
Dezember 2006
Rat und Parlament einigen sich darauf, ab 2007 Maßnahmen zur Energieeinsparung von einem Prozent pro Jahr umzusetzen.
März 2007
Der EU-Rat unter Vorsitz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) drückt aufs Tempo. Er bittet die Kommission, „rasch Vorschläge vorzulegen, damit strengere Energieeffizienzanforderungen für Glühlampen bis 2009 festgelegt werden können".
Januar 2008
Auch das EU-Parlament gibt sein Plazet. In einer Resolution zum „Aktionsplan für Energieeffizienz" unterstützen die Abgeordneten den Beschluss, nach dem Glühbirnen unter die Richtlinie fallen. Die Kommission müsse den festgelegten Zeitplan unbedingt einhalten.
Oktober 2008
Der Rat der EU-Energieminister stellt den formellen Antrag an die Kommission, das zeitliche Aus für die Glühlampen festzulegen. Nunmehr fallen 19 Produkte unter die „Öko-Design"-Richtlinie, auch Kühlschränke, Fernseher und allgemein Stand-by-Geräte.
Dezember 2008
In Brüssel besiegeln die Staats- und Regierungschefs den Zeitplan. Im September 2009 soll der Anfang vom Ende beginnen, drei Jahre später geht der herkömmlichen Glühbirne unwiederbringlich das Licht aus.
Februar 2009
Im EU-Parlament kommt es zum letzten Sturmlauf gegen das Verbot. Deutsche Abgeordnete von CDU/CSU und FDP versuchen, den Beschluss zu revidieren, der ihrer Meinung nach „in Hinterzimmern getroffen wurde", wie Markus Ferber (CSU) beklagt. Sie wehren sich gegen das Komitologieverfahren. Doch die Deutschen scheitern mit 14 gegen 44 Stimmen.
April 2009
Die Durchführungsverordnung, die 20 Tage zuvor im Amtsblatt veröffentlicht wurde, tritt in Deutschland in Kraft. Die 100-Watt-Birnen fristen nun ihre letzten Monate in den Regalen.
1. September 2009
Zunächst verschwinden 100-Watt-Birnen vom Markt. 2010 folgen Glühbirnen mit 75 Watt Leistung, am 1. September 2011 die 60-Watt-Birnen. Jeder Verbraucher spart laut EU im Jahr durchschnittlich 50 Euro Stromkosten, wenn er nur noch Sparlampen benutzt.
Als Akutmaßnahme gegen diese EU-Bevormundung werde ich, wie viele andere Verbraucher auch, Glühbirnen horten, solange sie noch zu kaufen sind. Eigentlich aber wünsche ich mir das Aus für EU-Politiker, EU-Bürokraten und EU-Gesetze. Das Gebäude EU, mit dem auch ich einmal mehr Hoffnungen als Skepsis verbunden hatte, sollte doch besser heute als morgen wieder einstürzen. Vera****en können wir uns selber, da brauchen wir nicht auch noch einen mit gigantischen Summen finanzierten EU-Polit-Apparat.
Foto: glasbirne - (c) landgraf / PIXELIO
Weiterlesen: Energiesparlampen sind gar nicht so sparsam
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